Pseudokrupp

Was ist das ?

Unter diesem Bergiff versteht man ein krankhafte virale Entzündung des Kehlkopfes und der Stimmbänder. Die Schleimhäute schwellen stark an und können durch teilweisen Verschluß der Atemwege zu Atemnot führen

Wann entsteht Pseudokrupp ?

Rauhe Witterung, insbesondere feuchte und kalte Luft, begünstigt das Entstehen von Pseudokrupp-Zuständen. In der kalten Jahreszeit ( Oktober bis März ) treten Anfälle gehäuft auf. Auch Luftverschmutzumg ( Smog, Zigarettenrauch ) wird in Zusammenhang mit der Häufigkeit von Pseudokrupp Anfällen gebracht. Besonders gefährdet sind Kinder zwischen 6 Monaten und 3 Jahren, seltener größerer Kinder bis zu 6 Jahren oder darüber.

Wie äußert sich ein Anfall ?

Erste Erscheinungen von Atemnot beginnen meist mitten in der Nacht. Schwierigkeiten - besonders beim Einatmen - machen sich durch laute Einatmungsgeräusche bemerkbar, auch ein trockener, bellender Husten ist ein Zeichen für einen Pseudokrupp-Anfall. Das Kind empfindet Angst, dadurch kann sich der Zustand weiter verschlimern.

Erste Selbsthilfemaßnahmen !

Bleiben Sie als Elterteil ruhig und übertragen Sie Ihre Sorge nicht auf das Kind. Nehmen Sie das Kind auf den Arm, denn durch die aufrechte Lage wird die Atmung erleichtert. Körperkontakt trägt zur Beruhigung bei. Einamtmen von feuchter Luft kann helfen. Bringen Sie das Kind - warm angezogen - in die feuchte Nachtluft ( Balkon, Fenster ) oder lassen Sie im Badezimmer heißes Wasser in die Wanne laufen ( am besten mit der Dusche ), der dabei entstehende Dampf feuchtet die Luft an und erleichtert die Atmung Ihres Kindes.

Ernste Pseudokruppanfälle !

Bessert sich der Zustand des Kindes durch Selbsthilfemaßnahmen nicht schnell oder befürchten Sie Erstickungsgefahr, ( erkenntlich z. B. an beginnenden blauen Lippen und Fingernägeln ), sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen ( Kinderarzt, Kinderärztlicher Notdienst, Kinderklinik, Hausarzt, Notarzt ).

Behandlung durch Arzneimittel

Zur Behandlung der Ursachen des Pseudokruppanfalls, nämlich der Schwellung der Schleimhäute haben sich Cortisonpräparate bewährt. Meist werden sie in Form von Zäpfchen verabreicht, da orale Einnahmen in diesem Fall sehr schwierig sind. Eine neuere Form ist die Retardkapsel, die sich im feuchten Darmmilieu schnell öffnet und aus welcher der Wirkstoff in Öl verteilt rasch austreten kann.


Nebenwirkungen sind wegen der kurzen Behandlungsdauer außerordentlich selten, auch dann wenn relativ hohe Dosen des Kortisonpräparates verabreicht ( z. B. Rectodelt supp 100 mg ) werden. Wenn Nebenwirkungen auftreten sind sie im allgemeinen harmloser Natur.

Arztbesuch

Auch nach einem leichten Anfall sollten Sie unbedingt den Arzt aufsuchen. Er berät Sie über Vorbeugemaßnahmen, Ihre Verhaltensweise im Falle eines Pseudokruppanfalls und eine eventuelle Anwendung von Arzneimitteln.


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